Photovoltaik - Sonnenstrom - Gewerbe
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Weniger Abhängigkeit von den Energieversorgern, selbstgesicherte Energieversorgung, deutlich sichtbares Hightech auf dem eigenen Unternehmen und nicht zuletzt die Möglichkeit, ein Elektroauto mit dem eigenen Strom zu "betanken"Kostensenkung durch Eigenstromversorgung mit der eigenen Photovoltaikanlage

Handwerksbetriebe, die ihre Kosten für Strom senken wollen, sollten durchaus prüfen, ob die Möglichkeit der Eigenstromversorgung mittels Photovoltaikanlage sinnvoll und machbar ist. Diese Option ist in letzter Zeit wieder interessant geworden, da die Kosten für Photovoltaikanlagen deutlich gesunken sind.

Früher war es üblich, so viel Dachfläche wie möglich mit Solarmodulen zu belegen, den gesamten erzeugten Solarstrom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen und eine relativ hohe Einspeisevergütung dafür zu erhalten. Heutzutage nutzt man möglichst viel des eigenproduzierten Stroms und speist nur überschüssigen Strom ins Netz ein. Grund dafür ist die vom Gesetzgeber kontinuierlich reduzierte Einspeisevergütung, die nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) für 20 Jahre gezahlt wird.

Um eine Solaranlage optimal für das eigene Unternehmen auszulegen, sollte insbesondere der sogenannte Strom-Lastgang bekannt sein. Dieser gibt Auskunft darüber, zu welcher Zeit wieviel Strom benötigt wird. Betriebe, die Sondervertragskunden sind, also einen Stromverbrauch von mehr als 100.000 kWh im Jahr haben, erhalten ihren Lastgang kostenfrei von ihrem Stromversorger. Bei kleineren Betrieben mit geringerem Stromverbrauch können durch temporäre Messungen, meist für eine Dauer von 14 Tagen, mittels Leistungsmessgeräten die Lastgänge abgeschätzt werden.

Um die sogenannte Eigenverbrauchsquote des Unternehmens zu optimieren, kann man die Lastgänge in eine spezielle Auslegungssoftware einlesen. Mit deren Hilfe wird die Größe der Anlage so ausgelegt, dass möglichst viel des produzierten Solarstroms sofort verbraucht wird. Allerdings sind der Eigenverbrauchsquote auch Grenzen gesetzt. Der Handwerkskammer zu Leipzig werden von Mitgliedsbetrieben immer wieder Angebote mit der Bitte um Bewertung vorgelegt, bei denen Eigenverbrauchsquoten von 90 Prozent und mehr prognostiziert werden. Das lässt zwar die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage auf dem Papier sehr gut aussehen, ist allerdings häufig unrealistisch. Meist steht einer solch hohen Quote entgegen, dass nicht an 365 Tagen im Jahr gleich viel Strom benötigt wird, z.B. an Wochenenden, an denen zwar die Sonne scheint, die Arbeit aber ruht.

Eine optimal ausgelegte Solaranlage liefert für eine Dauer von 20 Jahren Strom zu Kosten von 8 bis 10 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet im Vergleich zu den heute üblichen durchschnittlichen Strompreisen von etwa 24 Cent eine deutliche Einsparung.

Bei der Planung einer Solaranlage sind viele Faktoren zu berücksichtigen, die alle auch einen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Anlage haben. Dazu gehört neben den Installationskosten zum Beispiel auch die Ausrichtung der Anlage, die Berücksichtigung von Verschattung, ggf. eine aufwendige Unterkonstruktion oder statische Berechnungen für die Eignung des vorhandenen Daches.

Mittlerweile kann es durchaus interessant sein über einen Batteriespeicher nachzudenken, denn auch hier sind die Preise in den letzten Jahren rapide gesunken.

Für welche Handwerksbetriebe lohnt sich eine Photovoltaikanlage?

Alle Betriebe die tagsüber einen kontinuierlichen Stromverbrauch haben, z.B. Bäcker, Fleischer, Tischler, Metallbetriebe, Kfz-Werkstätten, Textilreinigungen. Günstig ist zudem, wenn das Gebäude auf dem die Anlage installiert werden soll, sich im Eigentum des Betriebes befindet.   



Veranstaltungshinweis:   Kostenfreie Infoveranstaltung "Photovoltaik": Solarstrom vom eigenen Dach am 16. Mai 2018 im Umweltzentrum in Oberhausen

Scharfenberg Peter

Peter Scharfenberg

Fachreferent Klimaschutz und Energiemanagement

Zum Aquarium 6a

46047 Oberhausen

Tel. 0208 82055-86

Fax 0208 82055-77

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